Die germanische Jugendweihe

Im Vorfelde der Weihe

Der die Jugendweihe Empfangende liest in den Monaten vor der Zeremonie mindestens die deutschen Sagen (wenn er das nicht bereits getan hat) (Empfehlenswert ist das für Jugendliche geschriebene Buch Deutsche Heldensagen von Gerhard Aick), um mit der germanischen Wertewelt vertraut zu werden. Zwar nicht zwingend, aber doch wünschenswert ist auch die Lesung 1. der griechischen und 2. der römischen Sagen.

Mindestens ist die Lesung dieser Sagen erforderlich:

Die Nibelungen
Walther und Hildegunde
Gudrun
Wieland der Schmied
Dietrich von Bern

Die Weihe

Der Jugendliche nimmt Platz vor dem Altare. Das geschieht einerseits, um ihm den uneingeschränkten Hochgenuß der Altarpracht während der gesamten Weihehandlung zu ermöglichen und ihn andererseits von möglichen Beeinträchtigungen seiner Aufmerksamkeit durch andere Anwesende abzuschirmen. Die Priesterin hält die Weiherede, in der das germanische Sittengesetz erklärt wird. Im Anschluß daran werden noch einige praktische Lebensratschläge gegeben, die erst in der Gegenwart hinzugekommen sind. Den Abschluß bildet die Verleihung der Weihe durch die Priesterin. Der Jugendliche erhält eine kleine Sammlung heidnischer Lebensratschläge und eine astrologische Schicksalsbestimmungsdarlegung (wenn gewünscht).

Dem Jugendlichen muß es an dem Tage der Weihe gut gehen. Am Vortage soll kein Alkohol getrunken oder die Aufmerksamkeit herabsetzende Medikamente genommen werden (natürlich nur nach Möglichkeit), weil das Bewußtsein in Gänze aufnahmefähig sein soll. Er soll nach der Zeremonie Zeit alleine mit sich verbringen können, um alles sich setzen und auf sich wirken lassen zu können, wenn er selbst das wünscht. Auf keinen Fall aber darf irgendeine Form der Reizüberflutung an diesem Tage einschließlich der darauf folgenden Nacht stattfinden: Filme, Rockmusik o. ä., Alkohol, Diskothekenbesuch, Herumdaddelei auf dem datenautobahnfähigen Handfernsprecher u. s. w. sind auszuschließen, weil dieser Tag in Gänze der Besinnlichkeit gewidmet ist.

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